Die Schatzkiste
Ich erinnere mich noch als ich 18 Jahre alt war und gelegentlich bei meinen Großeltern bei der Gartenarbeit mitgeholfen hatte. Die Eltern meiner Mutter lebten in einem kleinen Holzhäuschen, die sie sich nach dem zweiten Weltkrieg am Rande Hamburgs aufgebaut hatten und verbrachten darin ihr Leben unter sehr einfachen Verhältnissen. Nach dem ich den Rasen gemäht hatte, kochte meine Oma immer einen Kaffee und wir saßen zusammen in der Küche und unterhielten uns über Gott und die Welt. Mein Opa, der im Krieg in Russland schwer verletzt wurde, hatte sein Bett in der kleinen Küche stehen und lauschte eher unseren Gesprächen, als das er sich daran beteiligte.
Eines Tages jedoch war mein Opa ganz aufgebracht. Er wollte mir etwas ganz besonderes zeigen und ich sollte mich für diesen Anlass neben ihm aufs Bett setzen. Er holte eine Kiste hervor, die voller Gegenstände war. Gegenstände, die Zeugen seiner Geschichte waren und die er mir voller stolz präsentierte. Es gab viel altes Geld und Essensmarken, Abzeichen und Orden aus der Kriegszeit und einen wie er ihn nannte; Durchschuss – Orden. Diesen erhielt er für seine schwere Schussverletzung im Russlandkrieg. Und das war er, sein tragischer Schatz, es war seine Geschichte – sein Leben, welches durch diese Zeit von Leid und Elend geprägt war. Und er wollte mir sein Leben zeigen, er wollte sich mir erklären und übergab mir voller Freude an diesem Tag seine Schatzkiste.
Das Grab der Ahnen
Ich hatte nicht viele Momente mit meinem Opa gehabt, doch dieser hat sich tief in meinem Bewusstsein eingebrannt. Erst viele Jahre später wurde mir seine berührende Geschichte bewusst, und noch viel später wurde mir bewusst, wie stark sie mein Leben prägte und wie groß der Einfluß unserer Ahnen auf unser heutiges Leben ist.
Doch erst das Gesichtslesen hat mir schließlich diese starke Verbindung zu den Ahnen aufgezeigt, da diese uns im wahrsten Sinne ins Gesicht geschrieben stehen. Genau wie unsere Partner, Geschwister, Kinder und Eltern auch, gibt es unterschiedlich Positionen im Gesicht, die einen Bezug zu unseren Ahnen aufzeigen.
Die Schläfen zum Beispiel nennen die Chinesen das Grab der Ahnen. Wenn unsere Vorfahren nicht in Frieden ruhen und es unsere Aufgabe ist diesen Zustand in unserem Leben zu ändern, zeigen sich Unregelmäßigkeiten in Form von Pigmenten, Leberflecken oder Narben im Hautbild der Schläfen. Was bedeutet das genau? Unser Frieden ist gekoppelt an den Frieden unserer Ahnen. Die Schläfen sind ein sehr bedeutsamer Bereich im Gesicht, da sie unter anderm organische Verbindungen zu unseren Nieren, Geschlechtsorganen und der Gallenblase aufzeigen. Darüber hinaus sind sie Beziehungspaläste und haben einen nicht unwesentliche Auswirkung auf unser jetziges Beziehungsleben. Möchten wir dieses harmonisieren, kommen wir nicht darum herum uns mit unseren Vorfahren zu beschäftigen.
Das Tor in die Anderswelt
Ein weniger bekannter Aspekt der Schläfen ist, das diese sogenannte Tor-Punkte sind. Ähnlich wie das dritte Auge, helfen sie uns unser Bewusstsein auszudehnen und die Verbindung zu unsern inneren Göttern, den Ahnen und anderen Ebenen herzustellen. So können die Schläfen uns bei jeder Seelenreise den Weg in die Anderswelt erleichtern.
Besonders spannend ist es, dass sich unsere Ahnen in unserem Gesicht melden, wenn es an der Zeit ist mit ihnen zu arbeiten. So geschah es mir vor ein paar Tagen. Ich hatte in den letzten Jahren zwar schon öfter mit meinen Ahnenlinien gearbeitet, doch es schien als habe mein Opa eine wichtige Nachricht für mich. Ein Pickel zeigte sich zwar nicht im Grab der Ahnen, jedoch etwas höher über dem Bereich des Tiegels im Bereich der Ahnen von der Stirnmitte aus gesehen am linken Haaransatz. (Mehr über die Bedeutung von Pickeln: https://www.youtube.com/watch?v=bz_fj9DNXQQ&t=5s )
So begab ich mich nun auf die Reise durch das Tor und zu meiner großen Überraschung zeigte sich auch mein verstorbener Opa väterlicherseits. Beiden war es unheimlich wichtig nun endgültig ihre feste Position in der Ahnenlinie hinter mir einzunehmen, damit ich klarer und gestärkter für die nun kommende Zeit aufgestellt bin. Ich habe zugegebenermaßen Rotz und Wasser geheult, da mir beide die Schlüsselmomente, die ich in meinem Leben mit ihnen zusammen hatte, aufgezeigt haben. Sie drängten mich auch noch einmal dazu, ihnen endgültig zu vergeben. Zu vergeben für die Momente, in denen sie mich ungewollt in meiner Kindheit verletzt hatten, für die Momente die sie mir nie geben konnten, da sie keinen Zugang zu mir gefunden hatten und für die Momente, in denen ich als kleiner Bub vor ihnen Angst hatte. Ja und tatsächlich, als ich ganz klein war hatte ich vor beiden Angst gehabt. Es war als würde ich die Schatten ihrer Vergangenheit in ihrem Feld wahrnehmen. Und da gab es sehr große Schatten.
Das Ende aller Kriege
Es liegt an uns – an jedem einzelnen von uns, dass wir diese Schatten umarmen und integrieren, damit sie endlich ihren Frieden finden können. Auch wenn unsere Vorfahren körperlich von uns gegangen sind, sind sie auch heute jeden Tag in unserer Gegenwart präsent. Die Weltkriege scheinen längst vorbei zu sein, doch tragen wir ihre ungelösten Energien noch immer mit in unseren Feldern. Bei genauer Betrachtung des Umgangs der Menschen untereinander zeigt sich sehr deutlich, dass die allerwenigsten Menschen wirklich Frieden mit ihren Ahnen geschlossen haben.
Somit hat dein heutiger Beziehungsstress nicht nur karmische Hintergründe, nein es zeigen sich auch mehrere sich überlagernde Störfrequenzen aus deinen nicht harmonisierten Ahnenlinien. Wenn wir die inneren und äußeren Kriege dieser Welt endgültig beenden möchten, bleibt uns keine andere Wahl, als die Reise in die Schatten anzutreten.
Und das ist das fantastische an unserem Gesicht. Es zeigt uns alle für uns wichtigen Lebensthemen auf und weist uns darauf hin, mit wem wir welches Thema klären sollten. Unsere Vorfahren sind ein fester Bestandteil unseres Lebens, wenn wir sie leugnen oder ignorieren, dann leugnen wir uns selbst und unser Leben verläuft nur mit halber Power.
Denn das ist schließlich das Geschenk, welches uns unsere Ahnen überreichen. Sie übertragen uns ihr Potential, ihre Weisheit und ihre ganze Kraft, damit wir aktiv und gestärkt unser Leben gestalten können. Schließen wir mit ihnen Frieden, dann werden unsere Kinder den Ballast der Vergangenheit nicht mehr tragen müssen.
Und wer weiß, vielleicht hattest ja auch du einen ganz besonderen Moment mit deinem Opa. Und vielleicht klopft auch er dir auf deine Schulter, und möchte euren gemeinsame Moment in seiner und deiner Erinnerung erneut mit dir teilen. Wenn dir dann die Tränen kommen, dann weist du, dass der Anfang vom Ende aller Kriege eingeläutet ist.
Dann ist Frieden und dich durchströmt eine wohlige aufbauende innere Wärme …